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Gold bricht aus, Bitcoin fast bei 10.000 US-Dollar und der Dollar schwächelt – Was ist denn nun los?

Lieber Geldanleger,

 

es geht mal wieder hoch her an den Finanzmärkten. Deshalb habe ich mich entschlossen im vorliegenden Report auf die aktuellen Entwicklungen einzugehen - und auf das "Schwarzmaler-Bashing" zu verzichten.

Ich hatte auf meinem YouTube-"Aktien Kanal" am Mittwoch ja angekündigt, dass ich euch in diesem Report noch etwas mehr zum Thema "Crash-Propheten" erzähle. Aber das führt nicht wirklich weiter.

Nur ein Satz dazu: Es gibt Leute, die einmal einen Crash richtig vorhergesagt haben und nun quasi für den Rest des Lebens als "Crash-Propheten" gelten und von der entsprechenden "Community" verehrt werden, auch wenn sie seither - unter dem Strich - seit 32 Jahren falsch liegen. Diese Leute kommen quasi jedes Mal aus den Löchern gekrochen, wenn es irgendeine Krise am Markt gibt und verkünden, dass wir vor einem neuen Crash stehen.

Letztlich reicht es aber, wenn Du weißt, dass es keinen Sinn macht, auf solche Leute zu hören. Das heißt nicht, dass man ihre Argumente ignorieren sollte, aber man sollte sie halt sorgfältig abwägen gegen die Argumente der Bullen.

Auf meinem YouTube-"Aktien Kanal" hat sich übrigens eine lebhafte Diskussion über das Video entwickelt, speziell im Hinblick auf die Notenbankpolitik.

So, nun aber zu den aktuellen Geschehnissen - und die haben es in sich: Der Goldpreis ist in der Nacht zu Donnerstag auf ein neues 5-Jahres-Hoch ausgebrochen und kann die Gewinne zum Wochenende hin zumindest verteidigen.

Er notiert am Freitagabend bei ca. 1.390 US-Dollar je Unze, konnte die zwischenzeitlich erreichte 1.400 US-Dollar-Marke aber nicht halten. Das alte Fünf-Jahres-Hoch aus dem Sommer 2016 hatte bei 1.375 US-Dollar gelegen. Was steckt dahinter?

Gold in US-Dollar


Zum einen das Signal der US-Notenbank FED eventuell bald die Zinsen wieder senken zu wollen, falls sich die Lage weiter eintrübt. Notenbankpräsident Jerome Powell sprach von einem zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind. Die Unsicherheit durch die Handelskonflikte und das nachlassende globale Wirtschaftswachstum wurden explizit genannt.

Gleichzeitig nehmen die Spannungen zwischen den USA und dem Iran zu. Nach eigenen Angaben hat die iranische Revolutionsgarde in der Nacht zum Donnerstag eine amerikanische Spionagedrohne abgeschossen, die in den Luftraum des Iran eingedrungen sei.

US-Kommandant Bill Urban kommentierte, es habe keine Drohne über iranischem Gebiet gegeben. Bereits vor einer Woche hatte es einen Zwischenfall mit zwei Explosionen auf Tankern gegeben.

Die USA wollen nun 1.000 zusätzliche Soldaten in die Region verlegen und hatten offenbar schon einen Raketenangriff auf den Iran gestartet, der dann kurzfristig von Donald Trump wieder abgeblasen wurde.

In einem solchen Umfeld flüchten Anleger traditionell in den vermeintlich "sicheren Hafen" Gold. Aber die Gründe könnten noch tiefer gehen und mehr in der Schwäche des US-Dollars liegen.

Gold notiert ja in US-Dollar und ein schwächerer US-Dollar führt entsprechend zu einem höheren Goldpreis in US-Dollar.

Das heißt, wenn Gold steigt, muss das gar nicht unbedingt am Gold selber liegen, sondern es könnte auch einfach an einer zunehmenden Schwäche des US-Dollars begründet sein.

Genau die sehen wir heute und die Chefstrategen gleich mehrerer Investmentbanken gehen davon aus, dass diese Schwäche erst der Anfang einer stärkeren Abwärtsbewegung sein könnte.

Der Grund: Es sind inzwischen hohe Wachstumserwartungen an die US-Wirtschaft im Dollar-Kurs eingepreist. Die Prognosen liegen in der Größenordnung 2,4 bis 2,5 Prozent.

Das Erreichen wird jedoch zusehends schwieriger. Der eskalierende Handelskonflikt belastet die US-Konjunktur zunehmend. Mehr als die Hälfte der Wirtschaftsauguren erwarten inzwischen sogar, dass die USA bis Ende 2020 in eine Rezession rutscht.

Kommt es - wie von vielen erwartet - noch in diesem Jahr zu einer Senkung des Leitzinses in den USA werden auch die Rendite für US-Staatsanleihen weiter sinken. Dann wird die USA für Anleger weniger attraktiv, diese ziehen mehr Kapital ab und der US-Dollar könnte noch schwächer werden.

Natürlich kann man das nun weiterspinnen in ein ausgewachsenes Krisenszenario. Luca Paolini, der Chefstratege der Schweizer Privatbank Pictet sagt zum Beispiel: "Washington hat dann keinen finanziellen Spielraum gegenzusteuern. Denn die Steuersenkungen sind ja schon letztes Jahr erfolgt."

Die Konjunkturabkühlung käme dann ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo das Haushaltsdefizit in den USA, eben wegen dieser Steuersenkungen und trotz des Wirtschaftsbooms, stark ansteigt.

Gleichzeitig haben sich viele US-Unternehmen wegen der niedrigen Refinanzierungskosten stark verschuldet und gleichzeitig viel Geld für Aktienrückkäufe ausgegeben.

Ein solches Szenario antizipieren im Moment die Anleger. Wer stark in US-Dollar investiert ist bzw. in amerikanische Unternehmen, sollte sich eventuell Gedanken über Absicherungsstrategien machen wie eine Diversifizierung in Gold oder erfahrene Anleger auch über ein entsprechendes Hebelprodukt, so genannte Knock-out-Zertifikate. Diese gewinnen wenn der Dollarkurs sinkt, umso stärker je näher die K.-o.-Schwelle am aktuellen Kurs liegt.

Bitcoin-Anstieg hat andere Gründe

Vor dem Hintergrund des ausbrechenden Goldpreises könnte man natürlich den zeitgleichen Bitcoin-Preisanstieg ebenfalls mit Flucht in Sicherheit begründen. Aber das wäre falsch, denn hier steht ganz klar die Einführung der Krypto-Währung Libra im Blickpunkt.

Schaut man allerdings etwas genauer hin, macht das nur auf den ersten Blick Sinn. Klar oberflächlich kann man sagen, die Tatsache, dass Facebook eine eigene Krypto-Währung einführt hilft dem Sektor insgesamt.

Aber letztlich hat der Libra außer der Tatsache, dass er als Krypto-Währung bezeichnet wird, wenig Gemeinsamkeiten mit dem Bitcoin. Denn:

Libra wird - ganz im Gegensatz zum Bitcoin - eine zentralisierte Krypto-Währung sein, keine dezentralisierte wie der Bitcoin. Das heißt, die Verifizierungen der Blockchain-Transaktionen werden von einer bestimmten ausgewählten Gruppe vorgenommen, nicht von der Öffentlichkeit. Das widerspricht komplett der eigentlichen Grundidee des Bitcoins, dass die Blockchain vom gesamten Netzwerk überwacht wird.

Des Weiteren wird der Wert von Libra an einen Korb von Fiat-Währungen (also normalen Währungen wie dem US-Dollar und dem Euro angepasst). Ähnlich wie das bei der Krypto-Währung Tether der Fall ist.

Das ist durchaus sinnvoll, weil so starke Wertschwankungen vermieden werden und der Libra besser seiner Wertaufbewahrungsfunktion gerecht wird. Für Bitcoin-Puristen ist dies aber ebenfalls ein Graus. Die wollen ja gerade keine Bindung an Fiat-Währungen.

Der Bitcoin wurde ja in Folge der Finanzkrise als Alternative zu Papiergeldwährungen eingesetzt, mit dem Hintergedanken, dass er stabiler ist als diese und sie irgendwann sogar ersetzen könnte. Davon sind wir aber so weit entfernt wie eh und je.

Stattdessen geht es damit genau in die Richtung, die ich schon länger vermute: Das Konzept der Blockchain wird nach und nach den Sprung in den Mainstream schaffen, aber eben im Zuge von privaten, geschlossenen "digitalen Registern" und nicht als offene Blockchain wie das beim Bitcoin der Fall ist.

Von einer Revolution des Finanzsystems - wie von den Bitcoin-Anhängern erhofft - kann daher keine Rede sein. Vielmehr werden einfach die Vorteile der Blockchain genutzt. Facebook ist halt das bisher wohl prominenteste Unternehmen, das seine eigene Krypto-Währung einführt. Daher die große Aufmerksamkeit für das Projekt.

Dass der Bitcoin nun in Folge dieser Entwicklung so stark steigt ist aber aus fundamentaler Sicht nicht sinnvoll. Im Gegenteil: Es zeigt, dass der Bitcoin für den Mainstream nicht geeignet ist. Ansonsten hätte Facebook ja den Bitcoin als Krypto-Währung nehmen können.

Der Anstieg ist aus meiner Sicht ein weiteres Indiz dafür, dass viele die Zusammenhänge gar nicht verstehen und nicht wirklich wissen, was sie da eigentlich kaufen. Es spricht nichts dagegen den Bitcoin charttechnisch zu traden.

Meine Leser und ich haben mit dem Bitcoin-Tracker Zertifikat von XBT (A2CBL5) rund 50 Prozent Gewinn eingefahren. Eingestiegen waren wir nachdem der Bitcoin Ende April ausgebrochen war.

Mittel- und langfristig bin ich aber weiter sehr skeptisch eingestellt, weil der Bitcoin weder als Zahlungsmittel noch als Anlageklasse mit Wertaufbewahrungsfunktion taugt.


 

2 Werte im Check:
Beyond Meat & Zoom Video


Beyond Meat (US-Kürzel: BYND | WKN: A2N7XQ): Hier gibt es erstmals kräftigeren Gegenwind. Die Aktie verliert am Freitag rund 7 Prozent nachdem der Fernsehsender CNBC am Donnerstag nachbörslich über mögliche chemische Behandlungen von Fleischlos-Burgern mit ungesunden, potenziell krebserregenden Substanzen berichtet hat. Dabei geht es vor allem um Hexan (einen gesättigten Kohlenwasserstoff).

Noch ist aber nicht klar, ob auch die Beyond Burger-Patties bei der Herstellung mit Hexan in Berührung kommen.

Zudem wurde bekannt, dass Taco Bell, eine der größten Fast Food-Franchises in den USA, lieber auf eigene vegetarische Produkte als den Beyond- oder Impossible Burger setzt.

Beyond Meat Inc. (ISIN: US08862E1091)
WKN / Kürzel
Börsenwert
GpA 19/20e/21e
Kurs
A2N7XQ / BYND
9,1 Mrd. USD
- / -0,40 USD / -0,18 USD
152,24 USD


Mein Fazit:
Die Aktie könnte nun nach Ausbildung eines Doppel-Tops stärker fallen. Die Bewertung ist viel zu hoch.


Zoom Video (US-Kürzel: ZM | WKN: A2PGJ2): Auch die in der letzten Ausgabe ausführlich vorgestellte Zoom Video Communications sieht nun charttechnisch nicht mehr gut aus.

Hier gab es einen Fehlausbruch. Die Aktie überschritt das obere Ende einer Darvas-Box und markierte ein neues Allzeit. Dann schloss sie allerdings nahe der Tagestiefs und sogar leicht im Minus. Das ist ein Umkehrformation und charttechnisch negativ. Am Freitag ging es nun weiter nach unten.

Zoom Video Communications (ISIN: US98980L1017)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 19/20e/21e
Kurs
A2PGJ2 / ZM
27 Mrd. USD
4.510 / 2.254 / 18.039
99,75 USD


Mein Fazit:
Auch hier rate ich zum Verkauf!

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in folgenden der genannten Wertpapiere / Basiswerte zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert: Beyond Meat (short), Zoom Video (short) Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.


 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 29. Juni

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