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Allzweckwaffe
MSCI World ETF

Lieber Geldanleger,

 

auf meinem YouTube-"Aktien Kanal" bin ich am Mittwoch auf eines der größten Probleme der deutschen Banken eingegangen, das die schwache Performance von Deutscher Bank und Co. erklärt.

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Hier findest Du
mein Video zum gleichen Thema:

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Derzeit kommen wohl einige Börsianer an die Grenzen ihrer nervlichen Kapazität! Ausgerechnet im Vorweihnachtstrubel gehen die Kurse auf Tauchstation - und das in atemberaubendem Tempo.

Wenn dann das eigene Depot noch besonders spekulativ ausgerichtet ist - wie es ja bei Privatanlegern oft der Fall ist - kann das Ganze schnell im Desaster enden. Die Alternative: Einen ETF kaufen, der einen möglichst großen Teil der weltweiten Aktienmärkte abdeckt. Einen solchen Fonds stelle ich heute im Aktien-Report vor.

Interessant kann so ein Fonds auch für diejenigen sein, die entweder keine Zeit oder keine Lust haben, sich selbst näher mit den Finanzmärkten zu beschäftigen; die andererseits aber wissen, dass bei der Geldanlage kein Weg an Aktien vorbeiführt. Ganz einfach deshalb, weil es auf Dauer keine Anlageklasse gibt, die auch nur annähernd so hohe Renditen aufweist.

Zunächst mal ein paar grundsätzliche Dinge, die Du verstehen musst, wenn Du erfolgreich anlegen möchtest:

1. Man unterscheidet zwischen passiv und aktiv gemanagten Fonds. Passiv bedeutet, der Fonds versucht die Entwicklung eines bestimmten Aktienindex oder eines bestimmten Rohstoffes exakt 1:1 nachzubilden. Also nicht besser und nicht schlechter zu sein als der Vergleichsmaßstab (Benchmark). Aktiv gemanagte Fonds versuchen dagegen mittels Stockpicking besser zu sein als ihre Benchmark.

2. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass über 80% der aktiv gemanagten Fonds ihr Ziel nicht erreichen und dass es quasi unmöglich ist, im Voraus herauszufinden, welche Fonds dieses ambitionierte Ziel erreichen.

Weil immer mehr Anleger das verstehen, kaufen immer mehr passiv gemanagte Fonds, so genannte Indexfonds oder ETFs. Genau das solltet ihr im Zweifelsfall auch machen.

Denn: Alleine dadurch, dass diese Fonds viel leichter zu managen sind, weil kein Research-Aufwand anfällt, sind sie viel preiswerter. Es gibt keinen Ausgabeaufschlag und die jährlichen Verwaltungskosten (Total Expense Ratio) sind sehr gering (im Bereich von 0,5 Prozent).

Demgegenüber können bei aktiv gemanagten Fonds 1,5 Prozent und mehr anfallen. Hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag beim Kauf. Alleine durch diesen Kostenvorteil haben ETFs einen deutlichen Performance-Vorsprung.

3. Allerdings solltet ihr genau darauf achten, welchen ETF ihr euch kauft. Viele ETFs, wie z.B. DAX-ETFs, decken zwar einen ganzen nationalen Markt ab. Im Falle von DAX-ETFs sind es die 30 größten deutschen Aktien. Ihr habt damit also eine gute Abdeckung für den deutschen Markt erreicht.

Dagegen ist nichts zu sagen, aber es bleibt ein hohes geographisches Risiko. In Deutschland z.B. sind bestimmte Branchen sehr hoch im DAX gewichtet. Die Automobilbrache mit den ganzen Autobauern und mit Continental als wichtigstem Autozulieferer hat im Moment ca. 15% DAX-Anteil (vor dem Absturz der Autowerte war der Anteil noch höher).

Auch Chemie-Aktien sind stark vertreten (ca. 11% DAX-Anteil).

Wenn es nun aber eben in genau diesen hoch gewichteten Branchen schlecht läuft wie im Moment (ihr kennt die Problematik bei Auto-Aktien) und wahrscheinlich auch die Probleme bei Bayer mit Monsanto etc.), dann performt meistens eben auch der ganze Index sehr schlecht. Hinzu kommen strukturelle Probleme in Deutschland, wie z.B. die Tatsache, dass man bei der Digitalisierung weit hinterher hinkt.

Wenn ihr nun nur in einen DAX-ETF investiert, dann kauft ihr diese ganzen regionalen Probleme gleich mit.

Die ganze Welt in einem Fonds?

Viel besser ist es daher, wenn ihr einen ETF kauft, der gleich die ganze Welt abdeckt. Aber gibt es sowas? Ja zumindest annähernd. Es geht um ETFs, die auf dem MSCI World-Index basieren. Dieser Index bildet die Entwicklung der 1.643 größten Aktien der Welt ab.

Das Geniale dabei: Wird ein Unternehmen wichtiger/bedeutender steigt automatisch auch dessen Gewichtung im MSCI World. Aktuell ist z.B. Apple mit 2,2 Prozent am höchsten gewichtet, es folgen Microsoft und Amazon.

Ihr müsst euch dann also nie Gedanken machen, was sich gerade am Markt tut. Wer Probleme hat, wessen Geschäft boomt - egal. Mit dem MSCI World habt ihr die bedeutendsten Aktien immer im Depot - und das auch noch nach Größe gewichtet.

Ist ein MSCI-World ETF also das ultimative Produkt. Nein, leider nicht. Es gibt eben an der Börse immer auch die "Abers". Kein Fonds ist perfekt. Was sind nun diese Abers?

a) Es ist nicht die ganze Welt abgedeckt, ein wichtiger Markt fehlt und das ist China. Weil China aus globaler Sicht immer bedeutender wird, solltet ihr auf China in eurem Depot nicht verzichten. Mein Tipp hier: Es gibt auch den MSCI Emerging Markets und entsprechende ETFs dazu. Dort sind chinesische Aktien hoch gewichtet. Daher solltet ihr "als faule Börsianer" ergänzend zum MSCI World auch in den MSCI Emerging Markets investieren.

b) Kritiker bemängeln beim MSCI World die hohe Gewichtung von US-Aktien. Die liegt derzeit bei über 60%. Das ist aber keine diskretionäre Entscheidung von MSCI, sondern kommt einfach daher, dass US-Firmen und hier insbesondere Technologiefirmen in den letzten Jahren und Jahrzehnten so erfolgreich waren, dass ihre Bedeutung auf globaler Ebene dramatisch gestiegen ist - und damit natürlich über steigende Kurse auch ihre Marktkapitalisierung und die Gewichtung im Index. Ändert sich das irgendwann mal, wird die Gewichtung entsprechend geringer.

Richtig ist daher, dass der MSCI World-Index kurzfristig besonders schwach tendiert, wenn US-Technologie-Aktien schwach performen, so wie das auch zuletzt der Fall war.

Andererseits erleben wir ja gerade eine heftige Korrektur bei diesen Technologie-Aktien. Blue Chips wie Apple oder Facebook haben vom Hoch inzwischen über 30 bzw. sogar über 40 Prozent abgegeben. Entsprechend ist der Markt auch bewertungstechnisch bereits deutlich zurückgekommen.

Insofern bietet sich gerade jetzt ein Einstieg für alle an, die nicht von einer globalen Rezession ausgehen.

Was hinter MSCI steckt

Was bedeutet nun eigentlich MSCI und wie kann ich einen solchen ETF kaufen? MSCI ist ein in New York City ansässiger Finanz-Dienstleister für das Investment Banking.

Neben internationalen Aktienindizes wie dem MSCI World bietet MSCI auch Tools für Portfolio- und Risiko-Analysen sowie allgemeines Research. MSCI ist selber an der New York Stock Exchange börsennotiert und sehr erfolgreich. Hier der 10-Jahres-Chart:

MSCI Inc. (ISIN: US55354G1004)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 17/18e/19e
Kurs
A0M63R / MSCI
12,4 Mrd. USD
35 / 27 / 24
141,17 USD


MSCI ist aber kein Fondsanbieter! Das heißt, ihr könnt einen MSCI World ETF nicht direkt bei MSCI kaufen, sondern nur bei einem externen ETF-Anbieter. In Frage kommen z.B. die iShares-Fonds von BlackRock. Andere Anbieter sind Xtrackers (gehört zur DWS, der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Deutschen Bank), Lyxor (gehört zur französischen Société Generale) und ein paar andere mehr. Für MSCI Emerging Markets ETFs gilt das Gleiche.

Welchen ihr auswählt ist letztlich nicht so entscheidend. Die Anbieter unterscheiden sich in Punkto Gebühren und logischerweise auch bei der Rendite nicht sonderlich. Auch wie die Nachbildung genau erfolgt (manche arbeiten hier mit Derivaten) finde ich nicht so wichtig.

Wichtig ist aber ein anderer Punkt: iShares z.B. unterscheidet zwischen einem MSCI World ETF (Acc) und einem MSCI World ETF (Dist). Der eine legt die Dividenden sofort wieder an (ACC; er akkumuliert bzw. er thesauriert), der andere schüttet sie quartalsweise aus (dist = distribution = Verteilung).

Ich empfehle "thesaurierend", also den mit dem Zusatz (ACC). Da hat man den wenigsten Aufwand und muss die Dividenden nicht versteuern. Diese Form ist auch der beliebteste MSCI World was das verwaltete Fondsvermögen betrifft.

Hier der Kursverlauf des Index selber in den letzten fünf Jahren. Ihr seht die heftige Korrektur zuletzt:


Auf dieser Seite findet ihr eine Übersicht über die verschiedenen Anbieter. Hier für MSCI World-ETFs...

Und hier für die MSCI World Emerging Markets-ETFs...



 

2 Hotstocks im Kurz-Check:
Ferratum & Altria


Die Ferratum-Aktie befindet sich derzeit fast im freien Fall, verliert noch deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Was ist da los?

Es gibt ein grundsätzliches Problem bei Fintech-Lendern, also den Unternehmen, die sich auf die Kreditvergabe via Internet mit einem P2P-Modell spezialisiert haben: Die Nachfrage der Kunden ist wesentlich geringer als erwartet. Offenbar schrecken den Mainstream-Kunden, die teils extrem hohen Zinsen ab.

Bei Ferratum kommen relativ hohe Abschreibungen durch Kredite hinzu, bei denen die Kunden die Zinsen nicht bedienen können.

Am Donnerstag kam nun erneut eine schlechte Meldung...

Offenbar läuft es auch "auf der anderen Seite", also bei der Verbriefung der Kredite und der anschließenden Weiterreichung an Investoren nicht wie geplant. Hier will man sich nun auf größere Investoren konzentrieren, wo aber natürlich auch die Konkurrenz entsprechend stärker ist.

Letztlich wird hier vom Markt mehr oder weniger das Geschäftsmodell an sich in Frage gestellt. Auch MyBucks z.B. und US-Werte aus dem Sektor wie Elevate Credit (ELVT) oder Marktführer Lending Club (LC) performen extrem schwach.

Die entscheidende Frage lautet: Was passiert mit den Firmen, wenn die Konjunktur nun auch noch einbricht und in der Folge noch mehr Kredite nicht bedient werden können? Der Markt hat hier Angst, dass es zu einem ähnlichen Desaster wie bei Subprime-Lendern vor der US-Immobilienkrise kommen könnte. Ferratum z.B. hat sich ja stark über die Ausgabe von Anleihen verschuldet. Und bisher haben diese ganzen Fintech-Newcomer noch keine Rezession erlebt.

Insofern weist Ferratum eindeutig ein erhöhtes Risiko auf. Umgekehrt könnte es natürlich eine schnelle Kurserholung geben, wenn sich die Situation am Gesamtmarkt entspannt.

Meine Meinung: Wer noch investiert ist, dem rate ich in jedem Fall einen engen Stop einzuführen, gerade angesichts der jüngsten Meldung.

Ferratum (ISIN: FI4000106299)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 17/18e/19e
Kurs
A1W9NS / FRU
173 Mio. EUR
33 / 9 / 7
7,96 EUR


Altria

Die Altria Group, ehemals Philipp Morris und nach wie vor der wichtigste Tabak-Konzern der Welt, sucht wegen des rückläufigen Zigarettenkonsums offenbar händeringend nach neuen Geschäftsfeldern.

Bereits in den letzten Jahren hat Altria immer wieder Unternehmen dazu gekauft und andere gewinnbringend veräußert. 2016 profitierte man im großen Stil von der Elefantenhochzeit am Biermarkt zwischen AB Inbev und SABMiller.

Es entstand der bei weitem größte Bier-Konzern der Welt und Altria mischte mit. Als Großaktionär von SABMiller wurden Altria durch die Fusion unter anderem 5,3 Milliarden US-Dollar an Cash in die Kasse gespült. Mit diesem Geld sollten die Dividendenzahlungen für die folgenden Jahre gesichert sein, auch Aktienrückkäufe waren angedacht.

Nun aber sorgt das Unternehmen mit zwei spektakulären Übernahmen für Aufsehen.

Für den Einstieg in den Cannabis-Markt ist Altria eine 45-Prozent-Beteiligung am kanadischen Cannabis-Produzenten Cronos eingegangen. Satte 1,8 Milliarden US-Dollar hat sich die Altria kosten lassen. Der Deal ist ähnlich strukturiert wie die Beteiligung von Constellation Brands an Marktführer Canopy Growth. Soll heißen: Altria hat über Optionen die Möglichkeit, sich die Mehrheit an Cronos zu sichern.

Für die jetzige Beteiligung hat Altria sogar einen Aufschlag von rund 15 Prozent auf den letzten Kurs vor der Bekanntgabe des Deals bezahlt. Die Shorties wurden auf dem falschen Fuß erwischt.

Mit Altria im Rücken hat Cronos nun deutlich mehr Finanz- und auch Vertriebskraft. Altria wettet damit auch auf die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch in den USA. Wann diese kommt ist aber noch nicht klar.

Doch das Unternehmen, dessen Aktie zu den besten Performern der letzten 40 Jahre am US-Aktienmarkt zählt, setzte noch einen drauf: In dieser Woche investierte man sage und schreibe 12,8 Milliarden US-Dollar für einen 35 Prozent-Anteil am E-Zigarettenhersteller Juul.

Juul wurde erst vor drei Jahren gegründet. Die Vereinbarung sieht vor, dass Altria Juul beim Vertrieb unterstützen und für die Firma Regalfläche im Detailhandel frei machen wird. Auch soll Juul Zugang erhalten zu Altrias Kundendaten, um so die Produkte besser vermarkten zu können. Juul soll allerdings selbständig bleiben.

Die Analysten sind entsetzt: Citigroup stuft die Aktie von Halten auf Verkaufen und senkt das Kursziel von 67 auf 45 US-Dollar. Der Deal wirke auf Grund des extrem hohen Preises "wertzerstörend".

Letztendlich signalisiere Altria damit Zweifel an der Zukunft des Kern-Zigarettengeschäfts. Nicht zuletzt schwächt der teilweise Zusammenschluss das existierende Zigarettengeschäft von Altria, weil es Juul erlaubt, die jetzigen Altria-Kunden direkt zu kontaktieren und sie dazu zu überreden, zu Juul zu wechseln.

Die Altria-Aktie fällt heute auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Die Marktkapitalisierung schrumpft auf 95 Milliarden US-Dollar.

Meine Meinung: Der Deal ist eine echte Sensation und der Preis exorbitant. Er zeigt, dass Altria offenbar verzweifelt de Einstieg gesucht hat und dafür bereit war, fast jeden Preis zu bezahlen. Ich rate dazu, die Aktie zu meiden.

Altria Group, Inc. (ISIN: US02209S1033)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 17/18e/19e
Kurs
200417 / MO
95 Mrd. USD
21 / 13 / 12
7,96 EUR

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegen daher keine Interessenskonflikte vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.


 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein frohe Weihnachten wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 29. Dezember

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